The worlds first bug, rebuilt in Germany for the Autostadt in Wolfsburg:

 

Mit weit über 20 Millionen Exemplaren ist der VW Käfer das
meistgebaute Automobil der Welt ­ doch das wichtigste
Modell in dieser Flut von Fahrzeugen fehlt: Der Ur-Käfer
ist verschollen. Nun ließ VW den Wagen, mit dem alles
begann, rekonstruieren. 



Entstanden ist der Prototyp des späteren Bestsellers im
Jahre 1935 in der Garage der Villa von Ferdinand Porsche am
Stuttgarter Killesberg. Schlicht und einfach VW 1 nannte
Porsche das Auto, dessen Spur sich nach ausgiebigen
Fahrtests verliert. Verschlissen, verschrottet, verschollen
­ vom Ur-Käfer existieren heute lediglich noch sechs Fotos
und eine Handzeichnung von Ferdinand Porsche. 

Mit diesen Unterlagen machte sich Rekonstruktions-Experte
Werner Zinke im sächsischen Zwönitz bei Zwickau daran,
einen funktionstüchtigen Nachbau des VW 1 herzustellen.
"Das einzige Maß, das wir exakt wussten, war der Radstand
von 2,40 Metern", sagt Zinke. 

Die Berechnung aller anderen Daten übernahm der Computer.
Mit den Fotos gefüttert, konstruierte der Rechner dann die
Karosserie in originalgetreuen Proportionen. Ein Nachbau
war schließlich kein Problem mehr. 

Der VW 1 besaß bereits alle charakteristischen Merkmale
der späteren Käfer-Modelle ­ Buckel, Kotflügel, Fronthaube.
Nur das "Brezelfenster" der ersten Nachkriegs-Käfer fehlt
beim Urahn noch. 

Statt dessen sind breite Kühlluftschlitze sichtbar, durch
die das Hecktriebwerk Luft holen kann. Hinter diesen
Öffnungen sitzt dann ein herkömmliches Rückfenster, das den
Innenraum abschirmt und dem Fahrer eine zumindest
eingeschränkte Rücksicht ermöglicht. 

Rund 500.000 Mark kostete der Nachbau des Prototypen ­
kein Käfer war bislang so teurer. Und vermutlich war auch
kein Nachbau je so originalgetreu. Die Felgen stammen ­ wie
bei Porsches Urmodellen ­ vom Mercedes-Benz 170/6, der
Vierzylinder-Boxermotor hat wie das damalige Triebwerk 985
Kubikzentimeter Hubraum und leistet gut 23 PS. Die
Einzelradaufhängung und die Drehstabfederung sorgten, im
zeitgenössischen Vergleich, für beachtliche
Fahreigenschaften, wie Ferdinand Porsche und sein Sohn
Ferry bei den ersten Testfahrten 1935 im Schwarzwald
feststellten. 

Jetzt steht der Ur-Käfer-Nachbau im
VW-Museum ZeitHaus. Die Ausstellung ist ­ wie die
Wolfsburger "Autostadt" ­ täglich von 9 bis 20 Uhr
geöffnet.